„Strom mit den eigenen vier Wänden zu erzeugen, rechnet sich“

Warum es sinnvoll ist, mein Haus heute mit Solarstrom zu betrei­ben

Herr Dorenbusch, der Energie Verein Fresena e.V. ist auf neue Energietechno­logien spezialisiert und hilft Menschen damit, ihren Verbrauch und ihre Kosten zu senken. Seit 3 Jahren vermitteln Sie auch Photovoltaik-Anlagen. Warum?

Die Photovoltaik hat sich in den letzten Jahren von einem reinem Renditemodell zu einer Mög­lichkeit entwickelt, mit der jeder Haushalt kostengünstig seinen eigenen, sauberen Solarstrom erzeugen kann. Das senkt natürlich den Primärenergieverbrauch eines Hauses und es ist einfach sehr nachhaltig. Jeder kann seinen Strom dort erzeugen wo er auch verbraucht wird, nämlich zu Hause.

Wie hoch sind denn die Kosten für eine PV-Anlage?

Die Kosten sind in den letzten Jahren weiter nach un­ten gegangen. Die meisten Anlagen liegen irgendwo zwi­schen 10.000 und 15.000 Euro. Das ist enorm wenn man bedenkt, dass solche Anlagen früher 30.000 oder 40.000 Euro gekostet haben. Aber was noch viel interessanter ist: Wenn man die Kosten für den Strom auf die Kilowatt­stunde herunter rechnet, erreicht man mit heutigen An­lagen bereits Werte um 10 Cent/kWh oder sogar noch weniger, während der deutsche Durchschnittsstrompreis bereits bei 31 Cent/kWh liegt. Selbst erzeugter Strom ist also deutlich günstiger als Strom aus dem Netz.

Warum ist es von den Kosten abgesehen außerdem sinnvoll, mein Haus heute mit Solarstrom zu betreiben?

Strom ist der Energieträger der Zukunft. Unsere Poli­tiker drücken das immer mit dem Wort „Sektorkopplung“ aus. Ein konventioneller Haushalt benötigt heute Strom für seine elektrischen Geräte, Öl oder Gas für seine Heizung und Benzin für sein Auto. Wer eine Wärmepumpe oder Infrarotheizungen hat und ein Elektroauto fährt, der benötigt statt dieser unterschied­lichen fossilen Energieträger nur noch einen, nämlich Strom. Und mit einer Photovoltaik-Anlage kann ich den zu einem Großteil auch noch selbst erzeugen. Damit ist mein Haushalt auch viel unabhängiger von Strompreiserhöhungen, da ich nur noch einen Teil dazu­kaufen muss. Der Rest wird ja selbst gemacht und kostet mich nichts mehr.

Raten Sie auch zu Batteriespeichern?

Ja. Mit einer PV-Anlage kann ich rund 30 %, vielleicht auch mal 40 % meines Strombedarfs mit selbst erzeugtem So­larstrom abdecken. Mit einem möglichst intelligenten Speicher verdoppelt sich die­ser Anteil etwa auf 70 – 80 %. Ich kann den Strom also auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Wichtig ist es hier natürlich, dass mein Stromver­brauch mit der Größe der PV-Anlage und des Speichers zusammenpasst, so dass es auch wirtschaftlich ist.

Sind Stromspeicher ausgereift?

Die meisten Hersteller von Stromspei­chern gibt es jetzt schon seit fast 10 Jahren, viele von ihnen kommen aus Deutschland. In dieser Zeit hat sich extrem viel getan. Stromspeicher sind heute ausgereif­te und sichere Standardprodukte, wie eine Heizung oder jedes andere Haushaltsgerät auch. Wir arbeiten hier ex­klusiv mit sonnen aus dem Allgäu zusammen, einem der größten Hersteller der Welt. Das Unternehmen hat bereits zehntausende sonnenBatterien in der ganzen Welt instal­liert und damit sehr viel Erfahrung und eine Top-Qualität.

Sind Stromspeicher wirtschaftlich? Wie rechnen sie sich?

Gegenfrage: Wann rechnet sich denn ein Auto? Rein kostenmäßig nie. Aber im Ernst, im Gegensatz zu fast al­len anderen technischen Geräten sparen Speicher jeden Tag Stromkosten und rentieren sich irgendwann. Natür­lich würde sich eine PV-Anlage allein schneller rechnen, das dauert mit einem Speicher etwas länger aber man hat ja auch viel mehr davon und langfristig ist die Ersparnis auch höher, da eben mehr eigener Strom genutzt werden kann und weniger Strom gekauft werden muss.

Nicht jeder möchte oder kann die entsprechende In­vestition für so eine PV-Anlage + Speicher aufbrin­gen. Welche Möglichkeiten gibt es da?

Wer nicht kaufen möchte kann solche Anlagen auch pachten oder mieten. So ein Angebot ist zum Beispiel sonnenNow. Das ist ein komplettes Paket aus PV-Anlage und Speicher, das auf den individuellen Stromverbrauch eines Haushalts angepasst wird. Es gibt einmalige Kos­ten am Anfang von etwa 3.000 Euro für verschiedene Ser­vices aber dann fallen nur noch monatliche Beträge an. Und das Besondere ist: Diese Beträge liegen in etwa auf dem Niveau Ihrer bisherigen Strom­kosten. Es sind also Kos­ten, die ohnehin angefal­len wären. Nur dass die jetzt nicht mehr an einen Stromversorger gehen sondern in die eigene Stromerzeugung. In die­sen monatlichen Beträgen ist auch die technische War­tung enthalten, wenn also mal etwas nicht funktioniert, liegt das Risiko nicht beim Kunden sondern bei sonnen. Ich muss mir also keine Gedanken machen. Und nach 20 Jahren – der Zeitspannen in der auch die reguläre EEG-Vergütung liegt – gehört die Anlage dem Kunden. Wer sich mit PV-Anla­ge auskennt weiß, dass sie locker 30 oder sogar 40 Jahre Energie liefern können.

Und woher kommt dann der Strom, den ich nicht selbst erzeugen kann?

Von den Kosten her ist der bei sonennNow zusam­men mit der PV-Anlage und der sonnenBatterie ebenfalls in dem monatlichen Betrag enthalten. Der Strom selbst stammt aus der sonnen­Community. Das ist eine Energiegemein­schaft, welche alle Kunden von sonnen bilden. Vereinfacht gesagt funktioniert sie so: Die Teilnehmer erzeugen häufig mehr Strom, als sie selbst verbrauchen kön­nen. Der Überschuss wird dann ande­ren Teilnehmern zur Verfügung gestellt, die gerade welchen benötigen. Möglich wird das durch die digitale Vernetzung der einzelnen Teilnehmer. Es ist also ein ganz neues Energiesystem, das sonnen damit geschaffen hat. Darin steht der Haushalt im Mittel­punkt und nicht mehr das Kraftwerk. Experten bezeichnen das als dezentrales Energiesystem. Aber niemand muss Angst haben im Dunkeln zu sitzen, denn auch wenn die sonnenCommunity mal nicht genügend Strom produziert, wird Ökostrom bezogen.